DreiKönigsritt Vom 7. Januar 2024
Der Wetterbericht hatte leichten Schneefall angekündigt, tatsächlich regnete es bloss, aber nur leicht. Bei Temperaturen von etwas über Null Grad haben sich am ersten Sonntag im neuen Jahr zwölf Teilnehmer, darunter zehn Reiterinnen und zwei Reiter mit ihren munteren Isis bereit gemacht für den jährlichen Dreikönigsritt.
Nach einer Aufstell- und Aufwärmrunde auf der Ovalbahn mit obligatorischem Photostopp ging es unter der zielgerichteten Führung von Silvia Nitschke in Richtung Dorfzentrum. Der Plan von Silvia war es, links in Richtung Lützelsee abzubiegen, welchem auch (fast) die ganze Gruppe willig folgte. Einzig Finja war sichtbar entschlossen, den Weg in Richtung Feldbach nach rechts zu nehmen. Doch Ueli gelang es schliesslich Finja davon zu überzeugen, dass das Mitreiten in der Gruppe mehr Spass machen würde. So zog die ganze Gruppe vorbei am schönen Lützelsee zum vorderen Wald, und von dort weiter auf das Gemeindegebiet von Grüningen. Gemütlicher Schritt und lockerer Tölt/Trab, der zwischendurch aber auch durchaus zügig sein konnte, wechselten sich ab.
Die Geschwindigkeitsübergänge und Wechsel von der Zweiergruppe in die Einerkolonne beim Passieren von Fussgängern und Hündeler verliefen problemlos. Die ganze Gruppe blieb – sehr zur Freude von Silvia –kompakt beisammen.
Nicola in der letzten Reihe wollte eigentlich ihre schon etwas ältere Jara zu Fuss bzw. joggend begleiten. Bei den schnelleren Teilen im Tölt/Trab oder sogar Galopp, zog sie es jedoch dann doch vor, auf Jara zu reiten, um so den Anschluss lockerer halten zu können. Wir bewunderten trotzdem bei den Laufteilen ihre Kondition.
Die Zeit verging im Flug und nach wenig mehr als 1 ½ Stunden kam die ganze Gruppe sehr zufrieden wieder zurück auf dem Hof Niederfeld an.
Nachdem die Pferde versorgt waren, war es Zeit auch für das Wohl der Reiter/innen zu sorgen. Im Haus Reykjavik gab es ausgiebig warmen Punsch (mit und ohne Alkohol), feinen Dreikönigskuchen, Mandarinen und Schokolädli. Der Anlass wurde dort bei gemütlichem Beisammensein mit guten Isi- und anderen Stories abgerundet.
Der ganze Gruppenausritt hat allen viel Spass gemacht. Die teilnehmenden Pferde hatten eine super Abwechslung. Die Reiter/innen waren alle rundum zufrieden und freuen sich schon jetzt auf den nächsten Dreikönigsritt Anfang 2025. Vielen Dank im Namen aller Teilnehmenden an Silvia und an den Vorstand für die tolle Organisation dieses gelungenen Anlasses.
Für die Teilnehmer: Marianne und Armin Marti.
Ausflug an die Thur, 26. Mai 2022
Früh morgens um fünf Uhr aufstehen – das bedeutet ein grosses Opfer für mich und muss sich wirklich lohnen! – Und es hat sich gelohnt…
In den Stall fahren, Ponys in die vorbereiteten Anhänger einpacken und los, bevor sich an diesem Auffahrtsmorgen die Ausflügler auf den Weg an die Thur machen. Noch einen Kaffee und ein Gipfeli zur Stärkung und um acht Uhr reiten wir los. Wir, das sind neun freudig gespannte Reiterinnen und Reiter mit ihren abenteuerlustigen Pferdchen.
Wir starten in Flaach und reiten in Richtung Ellikon am Rhein. Wir sind schnell unterwegs – sehr schnell! Die Wege sind wunderschön: Schmale Waldpfade, Wiesenstrecken am Thur-Ufer und natürlich das Reiten durch den Fluss, ein ganz besonderes Erlebnis. Zu dieser frühen Zeit sind zum Glück erst wenige Wanderer unterwegs. Die Hauptgangarten sind flotter Tölt und ab und zu ein Galopp.
Unser Ziel ist das «Fischchnusperli-Essen» in Ellikon – aber wo ist bloss dieses Ellikon? Wir reiten und reiten und reiten.. und irgendwann kommen wir doch an und geniessen eine Pause an diesem idyllischen Ort. Die Ponys dürfen grasen und wir essen Fisch, wobei auch meine Stute Fuga plötzlich auf einem «Fischchnusperli» herumkaut…
Dann geht’s weiter, auf einer kürzeren Route zurück nach Flaach. Wir machen nochmals eine Fluss-Pause und nutzen diese für gegenseitige Fotoshootings. Und nochmals Tölten auf herrlichen Wald- und Flusswegen! Die Auffahrts-Ausflügler haben unterdessen Flaach erreicht und wir wissen nun, warum wir so früh aufgebrochen sind… Am Parkplatz angekommen sind wir alle glücklich und müde zugleich – kein Wunder, sind wir doch fast vier Stunden geritten und haben knapp 30 Kilometer zurückgelegt… Und wir sind sehr stolz auf unsere Ponys!
Wir gönnen unseren Pferdchen eine Pause und fahren gemütlich wieder nach Hause.
Herzlichen Dank an Michael Dubs für dieses tolle Reiterlebnis – es war super und wir freuen uns schon auf
weitere Abenteuer.
Anja Zbinden
In den Stall fahren, Ponys in die vorbereiteten Anhänger einpacken und los, bevor sich an diesem Auffahrtsmorgen die Ausflügler auf den Weg an die Thur machen. Noch einen Kaffee und ein Gipfeli zur Stärkung und um acht Uhr reiten wir los. Wir, das sind neun freudig gespannte Reiterinnen und Reiter mit ihren abenteuerlustigen Pferdchen.
Wir starten in Flaach und reiten in Richtung Ellikon am Rhein. Wir sind schnell unterwegs – sehr schnell! Die Wege sind wunderschön: Schmale Waldpfade, Wiesenstrecken am Thur-Ufer und natürlich das Reiten durch den Fluss, ein ganz besonderes Erlebnis. Zu dieser frühen Zeit sind zum Glück erst wenige Wanderer unterwegs. Die Hauptgangarten sind flotter Tölt und ab und zu ein Galopp.
Unser Ziel ist das «Fischchnusperli-Essen» in Ellikon – aber wo ist bloss dieses Ellikon? Wir reiten und reiten und reiten.. und irgendwann kommen wir doch an und geniessen eine Pause an diesem idyllischen Ort. Die Ponys dürfen grasen und wir essen Fisch, wobei auch meine Stute Fuga plötzlich auf einem «Fischchnusperli» herumkaut…
Dann geht’s weiter, auf einer kürzeren Route zurück nach Flaach. Wir machen nochmals eine Fluss-Pause und nutzen diese für gegenseitige Fotoshootings. Und nochmals Tölten auf herrlichen Wald- und Flusswegen! Die Auffahrts-Ausflügler haben unterdessen Flaach erreicht und wir wissen nun, warum wir so früh aufgebrochen sind… Am Parkplatz angekommen sind wir alle glücklich und müde zugleich – kein Wunder, sind wir doch fast vier Stunden geritten und haben knapp 30 Kilometer zurückgelegt… Und wir sind sehr stolz auf unsere Ponys!
Wir gönnen unseren Pferdchen eine Pause und fahren gemütlich wieder nach Hause.
Herzlichen Dank an Michael Dubs für dieses tolle Reiterlebnis – es war super und wir freuen uns schon auf
weitere Abenteuer.
Anja Zbinden
Tölt Fire & Ice Davos, 5. Februar 2022
Endlich war es wieder so weit: Islandpferdefreunde und Eisliebhaber konnten über die klirrende Eisfläche tölten! Nach zwei Jahren Pandemie war die Vorfreude riesig.
Unser Islandpferdeverein Zürichsee wurde gut vertreten durch Helen Zbinden, Oliver Egli, Lea Lattman, Larissa Müller, Susanne Walter und mich. Lea und ich bildeten eine Fahrgemeinschaft. Aufgeregt fuhren wir noch lange vor Sonnenaufgang los. Auch die allerbeste Helferin Antonia Hutmacher fehlte im Auto natürlich nicht! Sie verwöhnte uns schon während der Hinfahrt in die Berge mit Leckereien. Die Anreise blieb wettermässig bis am Schluss spannend, die Sicht wurde immer schlechter und die Strasse immer schneebedeckter. Die anfängliche Nervosität bezüglich des Wetters wurde aber spätestens beim Warmreiten zum Glück zunichtegemacht!
Angekommen sowie gut parkiert, stiegen unsere zwei Isländer – Tölttänzerin Samba und King Hvinur – dann fit und munter aus dem Hänger und wurden direkt zum Hufschmied geführt für die Eisstollen- und Eisnagelmontage. Nach der Zertifikatskontrolle, der Nennung, der Besichtigung des Turniergeländes und der Einnahme des ersten Kaffees mit Gipfel ging es dann los mit dem Satteln für das Probereiten auf dem Eis... Es war gut, dass wir so viel zu tun hatten (und das Auto voller Kleider), denn warm war es definitiv noch nicht!
Am Mittag starteten die ersten Prüfungen. Pünktlich zum Turnierbeginn kam die Sonne und als grosse, coole Überraschung:
HENNING DRAHT am Mikrofon! Die Stimmung war einfach top. Eine Steigerung war nur noch, dass unsere zwei Toppferde, Tanzprinzessin Samba und Iceking Hvinur, tatsächlich über das Eis fegten und Lea und mich direkt ins Finale der beiden sogenannten Freizeitprüfungen hinein katapultierten, die am Abend stattfinden sollten.
Danach war fertig mit Freizeit für uns – es wurde ernst! Wir wollten na türlich unsere Pole-Positions verteidigen... Auch Helen, Larissa und Oliver waren vorne mit dabei (IceTest-Ticker für genaue Resultate). Herzliche Gratulation an dieser Stelle!
Am Mittag bestaunten wir dann «Hestaleikhús’» Vorführung in schönster Davoser Sonne und das Konzert-Highlight mit «Baba Shrimps». Das war alles einfach nur extraklasse organisiert.
Das Highlight war natürlich das Finale-Reiten im Sonnenuntergang. Die Resultate stimmten auch und für Eisprinzessin Samba versammelte sich im Laufe des Tages sogar eine eigene Fangruppe vom Hof im Bundi. Herzlichen Dank für die tolle Unterstützung! Tölt Fire & Ice Davos bleibt wieder einmal unvergesslich. Ich kann nur die Organisatoren loben für dieses absolut traumhafte Erlebnis. Gerne wieder nächstes Jahr!
Grit Rüedi
Unser Islandpferdeverein Zürichsee wurde gut vertreten durch Helen Zbinden, Oliver Egli, Lea Lattman, Larissa Müller, Susanne Walter und mich. Lea und ich bildeten eine Fahrgemeinschaft. Aufgeregt fuhren wir noch lange vor Sonnenaufgang los. Auch die allerbeste Helferin Antonia Hutmacher fehlte im Auto natürlich nicht! Sie verwöhnte uns schon während der Hinfahrt in die Berge mit Leckereien. Die Anreise blieb wettermässig bis am Schluss spannend, die Sicht wurde immer schlechter und die Strasse immer schneebedeckter. Die anfängliche Nervosität bezüglich des Wetters wurde aber spätestens beim Warmreiten zum Glück zunichtegemacht!
Angekommen sowie gut parkiert, stiegen unsere zwei Isländer – Tölttänzerin Samba und King Hvinur – dann fit und munter aus dem Hänger und wurden direkt zum Hufschmied geführt für die Eisstollen- und Eisnagelmontage. Nach der Zertifikatskontrolle, der Nennung, der Besichtigung des Turniergeländes und der Einnahme des ersten Kaffees mit Gipfel ging es dann los mit dem Satteln für das Probereiten auf dem Eis... Es war gut, dass wir so viel zu tun hatten (und das Auto voller Kleider), denn warm war es definitiv noch nicht!
Am Mittag starteten die ersten Prüfungen. Pünktlich zum Turnierbeginn kam die Sonne und als grosse, coole Überraschung:
HENNING DRAHT am Mikrofon! Die Stimmung war einfach top. Eine Steigerung war nur noch, dass unsere zwei Toppferde, Tanzprinzessin Samba und Iceking Hvinur, tatsächlich über das Eis fegten und Lea und mich direkt ins Finale der beiden sogenannten Freizeitprüfungen hinein katapultierten, die am Abend stattfinden sollten.
Danach war fertig mit Freizeit für uns – es wurde ernst! Wir wollten na türlich unsere Pole-Positions verteidigen... Auch Helen, Larissa und Oliver waren vorne mit dabei (IceTest-Ticker für genaue Resultate). Herzliche Gratulation an dieser Stelle!
Am Mittag bestaunten wir dann «Hestaleikhús’» Vorführung in schönster Davoser Sonne und das Konzert-Highlight mit «Baba Shrimps». Das war alles einfach nur extraklasse organisiert.
Das Highlight war natürlich das Finale-Reiten im Sonnenuntergang. Die Resultate stimmten auch und für Eisprinzessin Samba versammelte sich im Laufe des Tages sogar eine eigene Fangruppe vom Hof im Bundi. Herzlichen Dank für die tolle Unterstützung! Tölt Fire & Ice Davos bleibt wieder einmal unvergesslich. Ich kann nur die Organisatoren loben für dieses absolut traumhafte Erlebnis. Gerne wieder nächstes Jahr!
Grit Rüedi
Baderitt nach Jona, 22. August 2021
Vom Islandpferde-Gestüt Niederfeld aus ritten wir los in Richtung Jona. Nach etwa einer Stunde machten wir eine erste kurze Pause.
Lea Lattmann verpflegte uns mit Schoggistängeli, Gipfeli und Wasser, und wir liessen es uns schmecken. Selbst die Pferde tranken aus den Bechern – nicht immer ganz erfolgreich. Dann ritten wir weiter und kamen unserem Ziel, der Badestelle, immer näher. Endlich angekommen wurden wir erneut herzlich von Lea empfangen. Zuerst durfte die Wallachgruppe ins Wasser, danach die Stuten. Die Pferde wurden zwischenzeitlich an speziell dafür errichteten Anbinden verpflegt.
Anfangs waren die Tiere dem Wasser gegenüber sehr misstrauisch – ebenso einige der Reiter, da dies für viele eine neue Situation war. Mit etwas Geduld und Unterstützung durch die Veranstalter fiel es den Pferden und Reitern schliesslich immer leichter, sich zu entspannen, und einige wagten sich letztendlich richtig tief ins Wasser. Die Pferde entwickelten sichtlich Spass am Plantschen. Allerdings verbarg sich im Wasser ein breiter, flacher Stein, der leicht zu übersehen war. Zwei Pferde stolperten darüber und plötzlich waren die beiden Reiterpaare wortwörtlich von oben bis unten patschnass. Glücklicherweise tat sich dabei niemand weh. Über die kleinen Missgeschicke wurde allerdings viel gelacht und alle hatten ihren Spass.
Die Veranstalter hatten leckere Sandwiches mit verschiedensten Zutaten belegt, die wir uns danach schmecken liessen. Zusammengelegt hatten wir ein ganzes Zwei-Meter-Sandwich. Kuchen und diverse Getränke vervollständigten den Imbiss.
Plötzlich fingen einige Pferde an, nervös zu werden – eines schlug sogar aus! Der Grund war eine Pferdebremse. Es dauerte eine Weile, aber dann hatten wir sie geschnappt und konnten uns schliesslich guten Gewissens auf den Rückweg machen. Wir ritten noch ein kleines Stück und liessen uns den restlichen Weg heimchauffieren. Martin kam mit einem Transporter angefahren, um jeweils eine Gruppe abzuholen.
Zurück auf dem Hof gaben wir den Pferden noch eine wohlverdiente und grosse Portion Futter. Zufrieden stellten wir alle zurück in ihre Ställe.
Wir haben den Ausritt als sehr schön und abwechslungsreich empfunden. Es ist supertoll zu wissen, dass es Veranstalter gibt, die solche Spassaktivitäten möglich machen!
Dana und Kira
Lea Lattmann verpflegte uns mit Schoggistängeli, Gipfeli und Wasser, und wir liessen es uns schmecken. Selbst die Pferde tranken aus den Bechern – nicht immer ganz erfolgreich. Dann ritten wir weiter und kamen unserem Ziel, der Badestelle, immer näher. Endlich angekommen wurden wir erneut herzlich von Lea empfangen. Zuerst durfte die Wallachgruppe ins Wasser, danach die Stuten. Die Pferde wurden zwischenzeitlich an speziell dafür errichteten Anbinden verpflegt.
Anfangs waren die Tiere dem Wasser gegenüber sehr misstrauisch – ebenso einige der Reiter, da dies für viele eine neue Situation war. Mit etwas Geduld und Unterstützung durch die Veranstalter fiel es den Pferden und Reitern schliesslich immer leichter, sich zu entspannen, und einige wagten sich letztendlich richtig tief ins Wasser. Die Pferde entwickelten sichtlich Spass am Plantschen. Allerdings verbarg sich im Wasser ein breiter, flacher Stein, der leicht zu übersehen war. Zwei Pferde stolperten darüber und plötzlich waren die beiden Reiterpaare wortwörtlich von oben bis unten patschnass. Glücklicherweise tat sich dabei niemand weh. Über die kleinen Missgeschicke wurde allerdings viel gelacht und alle hatten ihren Spass.
Die Veranstalter hatten leckere Sandwiches mit verschiedensten Zutaten belegt, die wir uns danach schmecken liessen. Zusammengelegt hatten wir ein ganzes Zwei-Meter-Sandwich. Kuchen und diverse Getränke vervollständigten den Imbiss.
Plötzlich fingen einige Pferde an, nervös zu werden – eines schlug sogar aus! Der Grund war eine Pferdebremse. Es dauerte eine Weile, aber dann hatten wir sie geschnappt und konnten uns schliesslich guten Gewissens auf den Rückweg machen. Wir ritten noch ein kleines Stück und liessen uns den restlichen Weg heimchauffieren. Martin kam mit einem Transporter angefahren, um jeweils eine Gruppe abzuholen.
Zurück auf dem Hof gaben wir den Pferden noch eine wohlverdiente und grosse Portion Futter. Zufrieden stellten wir alle zurück in ihre Ställe.
Wir haben den Ausritt als sehr schön und abwechslungsreich empfunden. Es ist supertoll zu wissen, dass es Veranstalter gibt, die solche Spassaktivitäten möglich machen!
Dana und Kira
«Intrinzen inspired work» oder auch, wie du deinem Pferd den Crunch beibringen kannst
Bericht von Franziska Bengtsson
Immer wieder werde ich auf dem Hof angesprochen, wie man denn seinem Pferd den Crunch beibringen kann und daher freue ich mich, hier im Isi Express einen kurzen Input zu geben.
Theorie / Begriffserklärung
Intrinsische Motivation: Motivation, die aus einem selbst kommt – Motivation, die aus Freude, Interesse an etwas entsteht.
Clicker: Ein kleines Gerät, das einen Klick erzeugt, welches als Signal für ein erwünschtes Verhalten eingesetzt wird.
Clickertraining: Begriff für das Verwenden des Clickers zur Förderung von erwünschten Verhaltensweisen in der Ausbildung von Tieren.
Belohnung: Ein kleines Guetzli, etwas Kraftfutter, ein Rüebli- oder Apfelschnitz, usw. Soll nicht gross sein, aber gerne vom Pferd angenommen werden.
Von der Theorie zur Praxis
Bei all unseren Übungen stellt zunächst der Click, gefolgt von der Belohnung, den Anreiz dar. Manche Pferde werden immer eine Belohnung erwarten und diesen Anreiz zwingend benötigen, anderen wird es Belohnung genug sein, eine Lösung für eine Aufgabe auszutüfteln und anzubieten. Zu beachten ist, dass es, wie bei den Menschen auch, unterschiedliche Motivationstypen gibt. So ist ein Pferd mehr auf die Belohnung fokussiert (extrinsisch motiviert) als ein anderes.
Wollen wir nun einen Crunch auslösen, müssen wir dem Pferd eine Aufgabe stellen, die einen Anreiz schafft, der diese Bewegung als logische Konsequenz folgen lässt und darauf achten, dass die Aufgabe so gestellt ist, dass sie lösbar ist. Anfänglich müssen Aufgaben somit konkret ausgestaltet werden, damit sich schnell ein Erfolg einstellen kann. «Line it up for success» ist der Schlüsselsatz von Steinar1 hierzu.
Später soll das Pferd aus Freude an der Bewegung Bewegungen und Bewegungsmuster selber anbieten.
Vor dem Crunch – Clicker einführen
Pferde erkunden ihre Welt mit den Nüstern und dem Maul. Daher liegt es nahe, zuerst etwas einzuüben, was diese Körperregion einbezieht. Eine Poolnudel ist ein tolles Instrument, auch wenn es albern aussieht.
Wir machen uns bereit:
Poolnudel, Clicker (z.B. auch an Poolnudel oder Gerte befestigt),
kleine Guetzli/Futter/Rüebli/Äpfel als Belohnung. Tipp: Je mehr das Pferd kann, desto weniger «wertvoll» wird die Belohnung ausgewählt. Natürlich wird das Pferd eher etwas gieriger reagieren, wenn es sonst nie Äpfel bekommt, als wenn es einfach etwas Kraftfutter als Belohnung erhält.
Das Pferd trägt entweder ein Halfter oder ist frei.
Übungsplatz für das erste Clickertraining ist der Zirkel (besser nicht an der Anbinde üben, sonst kann das Pferd später nicht unterscheiden, wo dieses Verhalten gewünscht ist und wo nicht).
Es gilt: Auf jeden Click folgt eine Belohnung! Ausserdem: Das Pferd erhält nur eine Belohnung, wenn es geradeaus oder von einem wegschaut. Höflichkeit muss früh trainiert werden, unerwünschtes Verhalten wird aber nicht bestraft, sondern ignoriert.
UND: Wir positionieren uns NEBEN dem Pferd; NICHT VOR DAS PFERD STELLEN. Wenn wir uns vor das Pferd stellen, nehmen wir ihm die Möglichkeit, eine Bewegung nach vorne zu machen.
Poolnudel dem Pferd zeigen. Sobald es die Poolnudel mit der Nase oder dem Maul berührt, clickern und Belohnung geben. 3- bis 4-mal wiederholen.
Danach z.B. etwas vom Pferd davonlaufen und Poolnudel anbieten. Das Pferd wird im Idealfall folgen und die Poolnudel berühren wollen, was natürlich dann wieder belohnt wird.
Übung erweitern, z.B. Poolnudel über den Rücken halten, so dass sich das Pferd mit dem Hals nach hinten biegen muss, um die Poolnudel berühren zu können – dabei soll das Pferd aber nicht loslaufen, sondern sich effektiv biegen.
Crunch Training – erste Schritte
Auf beiden Bildern seht ihr einen guten Crunch; das Pferd hebt die Schulter an, die Brustmuskeln sind angespannt, die Beine geschlossen und parallel. Die Bauchmuskeln sind angespannt und das Pferd «schiebt» sich nicht einfach nach hinten (in diesem Fall wäre der Rücken nicht gewölbt und die Schulter hinge durch).
Meine Ideen und mein Wissen habe ich von Steinar Sigurbjörnsson1 (www.mindfulequine.com) und Kathy Sierra2, die das Intrinzen-Konzept zusammen ausgearbeitet haben.
Immer wieder werde ich auf dem Hof angesprochen, wie man denn seinem Pferd den Crunch beibringen kann und daher freue ich mich, hier im Isi Express einen kurzen Input zu geben.
Theorie / Begriffserklärung
Intrinsische Motivation: Motivation, die aus einem selbst kommt – Motivation, die aus Freude, Interesse an etwas entsteht.
Clicker: Ein kleines Gerät, das einen Klick erzeugt, welches als Signal für ein erwünschtes Verhalten eingesetzt wird.
Clickertraining: Begriff für das Verwenden des Clickers zur Förderung von erwünschten Verhaltensweisen in der Ausbildung von Tieren.
Belohnung: Ein kleines Guetzli, etwas Kraftfutter, ein Rüebli- oder Apfelschnitz, usw. Soll nicht gross sein, aber gerne vom Pferd angenommen werden.
Von der Theorie zur Praxis
Bei all unseren Übungen stellt zunächst der Click, gefolgt von der Belohnung, den Anreiz dar. Manche Pferde werden immer eine Belohnung erwarten und diesen Anreiz zwingend benötigen, anderen wird es Belohnung genug sein, eine Lösung für eine Aufgabe auszutüfteln und anzubieten. Zu beachten ist, dass es, wie bei den Menschen auch, unterschiedliche Motivationstypen gibt. So ist ein Pferd mehr auf die Belohnung fokussiert (extrinsisch motiviert) als ein anderes.
Wollen wir nun einen Crunch auslösen, müssen wir dem Pferd eine Aufgabe stellen, die einen Anreiz schafft, der diese Bewegung als logische Konsequenz folgen lässt und darauf achten, dass die Aufgabe so gestellt ist, dass sie lösbar ist. Anfänglich müssen Aufgaben somit konkret ausgestaltet werden, damit sich schnell ein Erfolg einstellen kann. «Line it up for success» ist der Schlüsselsatz von Steinar1 hierzu.
Später soll das Pferd aus Freude an der Bewegung Bewegungen und Bewegungsmuster selber anbieten.
Vor dem Crunch – Clicker einführen
Pferde erkunden ihre Welt mit den Nüstern und dem Maul. Daher liegt es nahe, zuerst etwas einzuüben, was diese Körperregion einbezieht. Eine Poolnudel ist ein tolles Instrument, auch wenn es albern aussieht.
Wir machen uns bereit:
Poolnudel, Clicker (z.B. auch an Poolnudel oder Gerte befestigt),
kleine Guetzli/Futter/Rüebli/Äpfel als Belohnung. Tipp: Je mehr das Pferd kann, desto weniger «wertvoll» wird die Belohnung ausgewählt. Natürlich wird das Pferd eher etwas gieriger reagieren, wenn es sonst nie Äpfel bekommt, als wenn es einfach etwas Kraftfutter als Belohnung erhält.
Das Pferd trägt entweder ein Halfter oder ist frei.
Übungsplatz für das erste Clickertraining ist der Zirkel (besser nicht an der Anbinde üben, sonst kann das Pferd später nicht unterscheiden, wo dieses Verhalten gewünscht ist und wo nicht).
Es gilt: Auf jeden Click folgt eine Belohnung! Ausserdem: Das Pferd erhält nur eine Belohnung, wenn es geradeaus oder von einem wegschaut. Höflichkeit muss früh trainiert werden, unerwünschtes Verhalten wird aber nicht bestraft, sondern ignoriert.
UND: Wir positionieren uns NEBEN dem Pferd; NICHT VOR DAS PFERD STELLEN. Wenn wir uns vor das Pferd stellen, nehmen wir ihm die Möglichkeit, eine Bewegung nach vorne zu machen.
Poolnudel dem Pferd zeigen. Sobald es die Poolnudel mit der Nase oder dem Maul berührt, clickern und Belohnung geben. 3- bis 4-mal wiederholen.
Danach z.B. etwas vom Pferd davonlaufen und Poolnudel anbieten. Das Pferd wird im Idealfall folgen und die Poolnudel berühren wollen, was natürlich dann wieder belohnt wird.
Übung erweitern, z.B. Poolnudel über den Rücken halten, so dass sich das Pferd mit dem Hals nach hinten biegen muss, um die Poolnudel berühren zu können – dabei soll das Pferd aber nicht loslaufen, sondern sich effektiv biegen.
Crunch Training – erste Schritte
Auf beiden Bildern seht ihr einen guten Crunch; das Pferd hebt die Schulter an, die Brustmuskeln sind angespannt, die Beine geschlossen und parallel. Die Bauchmuskeln sind angespannt und das Pferd «schiebt» sich nicht einfach nach hinten (in diesem Fall wäre der Rücken nicht gewölbt und die Schulter hinge durch).
- Crunch-Training starten: Am einfachsten startet man, indem man das Pferd rückwärts z.B. gegen eine Stange richtet (Hof Niederfeld: Neben dem Waschplatz an der Anbinde). ACHTUNG: Wie auf dem Bild stehen wir NEBEN dem Pferd ca. auf Höhe Schulter.
- Pferd am Halfter nach hinten führen, so dass es mit der Hinterhand an der Stange ankommt. Meist löst dies einen Reflex aus, so dass sich das Pferd im Rücken nach oben hebt und nach vorne weg möchte – dies ist der optimale Start für freie Crunches.
- Jede Bewegung in die gewünschte Richtung, also nach hinten/ Rücken nach oben/ Schulter anheben, wird belohnt.
- Durch die Begrenzung der Stange wird das Pferd automatisch den Rücken anheben.
- Am Anfang wirklich nur 10 Minuten üben, kleine Fortschritte loben, aber konsequent sein.
- «Für nichts gibt’s nichts» – Kein Click/Belohnung für halbpatzige Aktionen, dranbleiben und das Pferd unterstützen.
- Unterstützung z.B. durch mit der Hand über den Rücken fahren vom Widerrist bis zur Kruppe, sich selber nach hinten lehnen (wie beim Anhalten beim Longieren), am Bauch «chräbbele» usw.
- Sobald es an der Stange gut klappt, etwas weg von der Stange, damit sich das Pferd nicht weiterhin auf die Stange als Hilfsmittel stützt.
- Ist der Crunch erstmal eingeübt, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und das Pferd kann den Crunch z.B. auch auf der Wippe, einem Podest, mit nur den Vorder- oder Hinterbeinen, auf einer Matte oder an einem Hang üben.
Meine Ideen und mein Wissen habe ich von Steinar Sigurbjörnsson1 (www.mindfulequine.com) und Kathy Sierra2, die das Intrinzen-Konzept zusammen ausgearbeitet haben.
Magengeschwüre beim Pferd: Equine Gastric Ulcer Syndrome
Bericht von Dr. med. vet,. DipECEIM Sophie Hug www.sophiehug.ch
Magengeschwüre kommen beim Pferd sehr häufig vor.
Nicht nur Sport- und Hochleistungspferde sind betroffen,
sondern auch Freizeitpferde, Fohlen und Esel – kurz gesagt,
alle Equiden können betroffen sein. Die Domestizierung des Pferdes, die heutigen Zuchtziele von feinen sensiblen Equiden, aber auch unsere gut gemeinte Fürsorge sind alles Faktoren, welche die Entstehung von Magenulzera begünstigen können.
Equine Gastric Ulcer Syndrome (EGUS) beinhaltet zwei Erkrankungen: Zum einen Equine Squamous Gastric Disease (ESGD), die Erkrankung der kutanen Schleimhaut im Magen, und zum anderen Equine Gastric Glandular Disease (EGGD), die Erkrankung der glandulären Magenschleimhaut. Der Pferdemagen hat zwei unterschiedliche Auskleidungen: Die Drüsenschleimhaut, welche die Verdauungsenzyme produziert, und die kutane, drüsenlose Schleimhaut, welche als Speicher dient. Pferde können beide Formen gleichzeitig oder jeweils eine Form von Magenulzera haben. EGGD wird häufiger bei Warmblütern beobachtet und EGSD häufiger bei Rennpferden. Hierzu muss gesagt werden, dass diese zwei Pferdepopulationen in Studien am häufigsten vertreten sind. Das Wort «Geschwür» ist eigentlich eine unpassende Übersetzung aus dem Englischen. Unter Ulzera kann man sich eher Aphten oder wunde Stellen im Magen unterschiedlicher Tiefe vorstellen.
Ursachen für die Entstehung von Magenulzera
Die Bildung von zu viel Magensäure ist wesentlich an der Entstehung von Magenulzera beteiligt. Die Übersäuerung infolge hoher Kraftfuttergabe, langen Fastenzeiten zwischen Fütterungen oder zu geringen Mengen an Raufutter führen zur Schädigung der Magenschleimhaut. In der Wildnis fressen Pferde ca. 16h pro Tag, wobei stets Speichel gebildet wird. Das enthaltene Bikarbonat im Speichel puffert die im Magen gebildete Säure ab. Man geht davon aus, dass nicht allein die erhöhte Magensäure, sondern auch eine verringerte Durchblutung des Magens z.B. beim Reiten und andere Faktoren mit für die Entstehung verantwortlich sind, insbesondere bei Ulzera der Drüsenschleimhaut. Diese ist per se bereits der Magensäure ausgesetzt. Andere Faktoren, welche die Entstehung von Magenulzera begünstigen, sind z.B. physischer Stress wie intensives Training, Bewegung auf leeren Magen, sozialer Stress wie Stallwechsel, soziale Konflikte (Boxen-, Weidenachbar, Gruppenhaltung) oder zu wenig soziale Kontakte, Transporte, verlangsamte Magenentleerung, schlechte Futterqualität, kein Wasserzugang auf Weiden oder Paddocks, Lärmemissionen etc. Beim Menschen können auch Bakterien (Helicobacter) zu Magenulzera führen; dies konnte beim Pferd noch nicht gezeigt werden bzw. nur in sehr seltenen Fällen. Es ist möglich, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen glandulären Magenulzera und einer generalisierten Darmentzündung (IBD), da diese Läsionen in der Regel entzündlich sind. Zum jetzigen Zeitpunkt weiss man noch nicht genau, wie die glandulären Magenulzera entstehen. Das heutige Zuchtziel, welches immer mehr auf hochsensible Pferde ausgerichtet ist, könnte durchaus ebenfalls ein Faktor sein.
Symptome bei Magenulzera
Pferde mit Magenulzera können eine Vielzahl von Symptomen zeigen. Manche Pferde zeigen jedoch kaum Symptome und erst nach der Therapie ist ein deutlicher Unterschied im Wesen und der Leistung zu bemerken.
Typische Symptome sind Appetitlosigkeit, Abmagerung, Leistungsabfall, wiederkehrende Koliken, Unwohlsein im Zusammenhang mit Fütterung, Gähnen, Flehmen, vermehrtes Liegen, Gurtenzwang, Abwehrbewegungen beim Bürsten, Kotwasser, Unrittigkeit, Ängstlichkeit oder andere Wesensveränderungen, Fellveränderungen, Aufstossen oder Zähneknirschen. Fohlen mit Magenulzera haben oft chronischen Durchfall und/oder erhöhten Speichelfluss.
Optimierung der Haltungsbedingungen
Bei Pferden mit Magenulzera sollte so weit möglich die Haltung optimiert werden, indem man bei Bedarf umstellt auf Boxe mit Paddock, Offenstall oder Weidehaltung. Natürlich muss immer das Pferd als Individuum angesehen und eine passende Haltung gefunden werden. Gewisse Pferde in Gruppenhaltung haben gerne nachts eine eigene Boxe, wo sie ungestört fressen können; wiederum sind Boxenpferde teilweise gelangweilt ohne direkten sozialen Kontakt vor allem wenn sie nicht mit dem Nachbarpferd Fellpflege durchführen können. Gemeinsamer Weidegang kann hier helfen, aber muss natürlich sorgfältig erfolgen. Es ist auch wichtig, einen möglichst konstanten Platz zu haben und nicht ständig den Stall oder die Boxe zu wechseln. Bei Gruppenhaltung ist es von grösster Wichtigkeit, die Gruppe möglichst konstant zu halten und eine passende Zusammensetzung mit genügend Integrationszeit zu gewährleisten. Nicht alle Pferde können zusammen gehalten werden, in vielen Fällen ist es besser, Gruppen aufzuteilen. Regelmässige Bewegung bzw. Abwechslung im Alltag, aber auch 1 bis 2 Stehtage bei Pferden im Training oder Beritt können zu deutlicher Besserung der Magenulzera führen. Es konnte auch gezeigt werden, dass bei einer hohen Anzahl verschiedener Reiter oder Personen, welche mit dem Pferd Umgang haben, öfter Magenulzera auftreten.
Fütterung von Pferden mit Magenulzera
Diagnose von Magenulzera
Den Verdacht von Magenulzera hat der Tierarzt oder Besitzer bereits, wenn das Pferd immer wieder eines oder mehrere der typischen Symptome zeigt. Zur Sicherung der Diagnose wird eine Gastroskopie durchgeführt. Das bedeutet, man visualisiert den Magen, indem man ein Endoskop durch die Nase in die Speiseröhre zum Magen führt. So kann man genau feststellen, welche Schleimhaut wie stark betroffen ist. Bei Bedarf können über das Endoskop auch Schleimhautproben entnommen werden. Damit der Magen leer ist, wird das Pferd vorgängig mindestens 14 Stunden gefastet.
Therapie von Magenulzera
Nebst der Haltungs- und Fütterungsoptimierung gibt man Medikamente, welche die Magensäureproduktion reduzieren, die Schleimhaut abdecken und die Durchblutung lokal fördern (Omeprazol, Sucralfat, Misoprostol). Futterzusätze, welche die Magenschleimhaut schützen, sind längerfristig sinnvoll. Es eignen sich Produkte, welche Lecithin und Pektine enthalten. Lecithine bilden einen Schutzfilm über die Magenschleimhaut und Pektine wirken der Übersäuerung entgegen und stabilisieren den natürlichen Schleim. Produkte mit Magnesium sind eher kurzwirksam und daher weniger geeignet. Die Literatur beschreibt auch eine schützende Wirkung von Sanddorn, Kaolin, Polysacchariden, Aloe vera und Bismut Salzen. Hier fehlen jedoch wissenschaftliche Studien, welche die Wirkung beweisen.
Nach der Therapie wird empfohlen, eine Kontrollgastroskopie durchführen zu lassen. Die Therapie von Magenulzera dauert mindestens 4 Wochen und muss in den meisten Fällen länger fortgeführt werden. Wenn die Ulzera nach 4 Wochen noch nicht vollständig ausgeheilt sind und die Therapie zu früh beendet wird, flammen diese sonst schnell wieder auf. Generell ist die Prognose bei Magenulzera gut, d.h. das Pferd ist nicht schwer krank und hat gute Aussichten auf Heilung. Aber eine Therapie kann langwierig sein und je nach Pferd können Magenulzera bei Stress erneut auftreten. Deshalb ist diese Erkrankung der Pferde für die Besitzer oft sehr belastend. Dazu kommt, dass eines der Kardinalsymptome immer wieder auftretende Koliken sind, und da man bei einer Kolik nie sicher weiss, ob es nun aufgrund der Magenulzera ist oder eine allenfalls schwerwiegendere Ursache vorliegt, brauchen die Besitzer ein starkes Nervenkostüm.
Schlussfolgerung
Magenulzera treten bei Pferden häufig auf und können gut behandelt werden. In den meisten Fällen hat man mit einem passenden Management und der adäquaten Therapie längerfristig ein zufriedeneres Pferd, welches somit auch eine bessere Leistung erbringen kann. Das heisst, es lohnt sich immer, bei einem Verdacht auf Magenulzera diese abzuklären.
Magengeschwüre kommen beim Pferd sehr häufig vor.
Nicht nur Sport- und Hochleistungspferde sind betroffen,
sondern auch Freizeitpferde, Fohlen und Esel – kurz gesagt,
alle Equiden können betroffen sein. Die Domestizierung des Pferdes, die heutigen Zuchtziele von feinen sensiblen Equiden, aber auch unsere gut gemeinte Fürsorge sind alles Faktoren, welche die Entstehung von Magenulzera begünstigen können.
Equine Gastric Ulcer Syndrome (EGUS) beinhaltet zwei Erkrankungen: Zum einen Equine Squamous Gastric Disease (ESGD), die Erkrankung der kutanen Schleimhaut im Magen, und zum anderen Equine Gastric Glandular Disease (EGGD), die Erkrankung der glandulären Magenschleimhaut. Der Pferdemagen hat zwei unterschiedliche Auskleidungen: Die Drüsenschleimhaut, welche die Verdauungsenzyme produziert, und die kutane, drüsenlose Schleimhaut, welche als Speicher dient. Pferde können beide Formen gleichzeitig oder jeweils eine Form von Magenulzera haben. EGGD wird häufiger bei Warmblütern beobachtet und EGSD häufiger bei Rennpferden. Hierzu muss gesagt werden, dass diese zwei Pferdepopulationen in Studien am häufigsten vertreten sind. Das Wort «Geschwür» ist eigentlich eine unpassende Übersetzung aus dem Englischen. Unter Ulzera kann man sich eher Aphten oder wunde Stellen im Magen unterschiedlicher Tiefe vorstellen.
Ursachen für die Entstehung von Magenulzera
Die Bildung von zu viel Magensäure ist wesentlich an der Entstehung von Magenulzera beteiligt. Die Übersäuerung infolge hoher Kraftfuttergabe, langen Fastenzeiten zwischen Fütterungen oder zu geringen Mengen an Raufutter führen zur Schädigung der Magenschleimhaut. In der Wildnis fressen Pferde ca. 16h pro Tag, wobei stets Speichel gebildet wird. Das enthaltene Bikarbonat im Speichel puffert die im Magen gebildete Säure ab. Man geht davon aus, dass nicht allein die erhöhte Magensäure, sondern auch eine verringerte Durchblutung des Magens z.B. beim Reiten und andere Faktoren mit für die Entstehung verantwortlich sind, insbesondere bei Ulzera der Drüsenschleimhaut. Diese ist per se bereits der Magensäure ausgesetzt. Andere Faktoren, welche die Entstehung von Magenulzera begünstigen, sind z.B. physischer Stress wie intensives Training, Bewegung auf leeren Magen, sozialer Stress wie Stallwechsel, soziale Konflikte (Boxen-, Weidenachbar, Gruppenhaltung) oder zu wenig soziale Kontakte, Transporte, verlangsamte Magenentleerung, schlechte Futterqualität, kein Wasserzugang auf Weiden oder Paddocks, Lärmemissionen etc. Beim Menschen können auch Bakterien (Helicobacter) zu Magenulzera führen; dies konnte beim Pferd noch nicht gezeigt werden bzw. nur in sehr seltenen Fällen. Es ist möglich, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen glandulären Magenulzera und einer generalisierten Darmentzündung (IBD), da diese Läsionen in der Regel entzündlich sind. Zum jetzigen Zeitpunkt weiss man noch nicht genau, wie die glandulären Magenulzera entstehen. Das heutige Zuchtziel, welches immer mehr auf hochsensible Pferde ausgerichtet ist, könnte durchaus ebenfalls ein Faktor sein.
Symptome bei Magenulzera
Pferde mit Magenulzera können eine Vielzahl von Symptomen zeigen. Manche Pferde zeigen jedoch kaum Symptome und erst nach der Therapie ist ein deutlicher Unterschied im Wesen und der Leistung zu bemerken.
Typische Symptome sind Appetitlosigkeit, Abmagerung, Leistungsabfall, wiederkehrende Koliken, Unwohlsein im Zusammenhang mit Fütterung, Gähnen, Flehmen, vermehrtes Liegen, Gurtenzwang, Abwehrbewegungen beim Bürsten, Kotwasser, Unrittigkeit, Ängstlichkeit oder andere Wesensveränderungen, Fellveränderungen, Aufstossen oder Zähneknirschen. Fohlen mit Magenulzera haben oft chronischen Durchfall und/oder erhöhten Speichelfluss.
Optimierung der Haltungsbedingungen
Bei Pferden mit Magenulzera sollte so weit möglich die Haltung optimiert werden, indem man bei Bedarf umstellt auf Boxe mit Paddock, Offenstall oder Weidehaltung. Natürlich muss immer das Pferd als Individuum angesehen und eine passende Haltung gefunden werden. Gewisse Pferde in Gruppenhaltung haben gerne nachts eine eigene Boxe, wo sie ungestört fressen können; wiederum sind Boxenpferde teilweise gelangweilt ohne direkten sozialen Kontakt vor allem wenn sie nicht mit dem Nachbarpferd Fellpflege durchführen können. Gemeinsamer Weidegang kann hier helfen, aber muss natürlich sorgfältig erfolgen. Es ist auch wichtig, einen möglichst konstanten Platz zu haben und nicht ständig den Stall oder die Boxe zu wechseln. Bei Gruppenhaltung ist es von grösster Wichtigkeit, die Gruppe möglichst konstant zu halten und eine passende Zusammensetzung mit genügend Integrationszeit zu gewährleisten. Nicht alle Pferde können zusammen gehalten werden, in vielen Fällen ist es besser, Gruppen aufzuteilen. Regelmässige Bewegung bzw. Abwechslung im Alltag, aber auch 1 bis 2 Stehtage bei Pferden im Training oder Beritt können zu deutlicher Besserung der Magenulzera führen. Es konnte auch gezeigt werden, dass bei einer hohen Anzahl verschiedener Reiter oder Personen, welche mit dem Pferd Umgang haben, öfter Magenulzera auftreten.
Fütterung von Pferden mit Magenulzera
- Raufutter, d.h. Heu / Heulage / Weidegang zur freien Verfügung oder mindestens 3-4x täglich
- Bei Bedarf Stroh in kleinen Mengen als Futterstroh
- Heunetze (mindestens 4cm), Heufresser, automatische Fütterung erleichtern das Management
- Getreidefreies Kurzfutter (0.2kg/100kg KGW) mit tiefem Zuckeranteil ohne Melasse und hohem Fettanteil oder ein Futter auf Reisbasis oder auf Zuckerrübenbasis
- Kurzfutter nie auf leeren Magen: Es ist wichtig, dass dieses eine halbe Stunde bis eine Stunde nach der Heufütterung angeboten wird, damit der Magen gut eingespeichelt ist. Speichel puffert die im Magen vermehrt gebildete Säure aufgrund der Kurzfuttergabe
- Immer freier Zugang zu frischem Wasser – auch auf der Weide
- Zusatzfuttermittel mit Pectin-Lecithin zum Magenschutz
- Pflanzliches Öl (Maiskeimöl, Leinöl) 1dl pro Tag auf zwei Portionen aufgeteilt, hat einen schützenden Effekt im Magen.
- Zusätzliches Öl (Sonnenblumen, Raps) bei benötigter Gewichtszunahme bis zu 1dl/100kg KGW auf mehrere Portionen aufgeteilt
- Mineralfutter
- Vor dem Reiten/Bewegen/Transport ca. 2 Liter Heu oder melassefreie Häcksel füttern (puffert Magen und erhöht Durchblutung während Bewegung)
Diagnose von Magenulzera
Den Verdacht von Magenulzera hat der Tierarzt oder Besitzer bereits, wenn das Pferd immer wieder eines oder mehrere der typischen Symptome zeigt. Zur Sicherung der Diagnose wird eine Gastroskopie durchgeführt. Das bedeutet, man visualisiert den Magen, indem man ein Endoskop durch die Nase in die Speiseröhre zum Magen führt. So kann man genau feststellen, welche Schleimhaut wie stark betroffen ist. Bei Bedarf können über das Endoskop auch Schleimhautproben entnommen werden. Damit der Magen leer ist, wird das Pferd vorgängig mindestens 14 Stunden gefastet.
Therapie von Magenulzera
Nebst der Haltungs- und Fütterungsoptimierung gibt man Medikamente, welche die Magensäureproduktion reduzieren, die Schleimhaut abdecken und die Durchblutung lokal fördern (Omeprazol, Sucralfat, Misoprostol). Futterzusätze, welche die Magenschleimhaut schützen, sind längerfristig sinnvoll. Es eignen sich Produkte, welche Lecithin und Pektine enthalten. Lecithine bilden einen Schutzfilm über die Magenschleimhaut und Pektine wirken der Übersäuerung entgegen und stabilisieren den natürlichen Schleim. Produkte mit Magnesium sind eher kurzwirksam und daher weniger geeignet. Die Literatur beschreibt auch eine schützende Wirkung von Sanddorn, Kaolin, Polysacchariden, Aloe vera und Bismut Salzen. Hier fehlen jedoch wissenschaftliche Studien, welche die Wirkung beweisen.
Nach der Therapie wird empfohlen, eine Kontrollgastroskopie durchführen zu lassen. Die Therapie von Magenulzera dauert mindestens 4 Wochen und muss in den meisten Fällen länger fortgeführt werden. Wenn die Ulzera nach 4 Wochen noch nicht vollständig ausgeheilt sind und die Therapie zu früh beendet wird, flammen diese sonst schnell wieder auf. Generell ist die Prognose bei Magenulzera gut, d.h. das Pferd ist nicht schwer krank und hat gute Aussichten auf Heilung. Aber eine Therapie kann langwierig sein und je nach Pferd können Magenulzera bei Stress erneut auftreten. Deshalb ist diese Erkrankung der Pferde für die Besitzer oft sehr belastend. Dazu kommt, dass eines der Kardinalsymptome immer wieder auftretende Koliken sind, und da man bei einer Kolik nie sicher weiss, ob es nun aufgrund der Magenulzera ist oder eine allenfalls schwerwiegendere Ursache vorliegt, brauchen die Besitzer ein starkes Nervenkostüm.
Schlussfolgerung
Magenulzera treten bei Pferden häufig auf und können gut behandelt werden. In den meisten Fällen hat man mit einem passenden Management und der adäquaten Therapie längerfristig ein zufriedeneres Pferd, welches somit auch eine bessere Leistung erbringen kann. Das heisst, es lohnt sich immer, bei einem Verdacht auf Magenulzera diese abzuklären.